das reisen ist kein wunschkonzert

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So ein paar Monate Auslandsaufenthalt sind ja was Feines. Neue Eindrücke und so. Fremdes Land, mal raus aus dem Alltag. Eintauchen in eine andere Kultur. Sommer statt Winter, das ist eine wirklich bestechende Aussicht: Unser Winter endet pünktlich Anfang Januar, dann fliegen wir in den Hochsommer, dann folgt Frühherbst und wir kommen zurück ins heimische Frühjahr. Könnte ich jedes Jahr so haben.

Jetzt ist der Flug gebucht, das Haus auch, es fehlen nur noch der Campervan für den Anfang und für später das Mietauto – dafür gibt es ja Portale, und die temporäre Immobilie fand ich nach etwas Suche über eine neuseeländische Ferienhausvermittlung, das ist alles kein Problem. Der Kindergartenplatz für die Zaubermaus musste noch auf herkömmlichem Weg (E-Mail und Telefon) beschafft werden und ist auch noch nicht in trockenen Tüchern, aber wir sind kurz davor. An den großen Sachen ist also schon der Haken dran oder wird in Kürze gesetzt.

kleinkram1 Aber der Kleinkram! Das Ganze zieht nämlich einen Rattenschwanz an Zeug hinter sich her: Wer gießt die Pflanzen, leert den Briefkasten? OK, erledigt, da die Wohnung untervermietet sein wird. Aber wie kriege ich wichtige Post, z. B. Rechnungen, die bezahlt werden müssen? Nachsendeauftrag ans Ende der Welt? Wohl eher nicht, ich will ja nicht den ganzen Müll nachgeschickt bekommen, der per Post hier so ankommt. Sondern nur die wichtigen, wenn auch lästigen Sachen wie Rechnungen. Dafür müssen wir noch eine Lösung finden.

Das Finanzamt muss ich fragen, ob ich ausnahmsweise mal die Umsatzsteuervoranmeldung quartals- statt monatsweise machen darf (das käme mit der Rückkehr gerade so hin). Wir brauchen internationale Führerscheine, einen neuen Kinderausweis. Müssen noch rausfinden, ob Impfungen notwendig sind und was wir an Reiseapotheke mitnehmen sollten. Hundefutter für drei Monate – deponiere ich das beim Tiersitter, oder wie machen wir das? Alles keine großen Angelegenheiten, aber ich befürchte, dass mir die Hälfte der Dinge einfach gar nicht einfällt. Oder nicht rechtzeitig. Ach ja, die Tabletten für den Hund müssen auch in ausreichender Menge deponiert werden. Und dies und das und jenes … es hört irgendwie nicht auf.

Ich wünsch mir was und zwar so: Ich gebe mein Reiseziel, die Reisedauer sowie Anzahl und Alter der reisenden Personen an. Nenne unsere geplanten Transportmittel vor Ort (Campervan, Fähre, Mietauto), ebenso wie die Art der Unterkunft. Das schlaue Portal würde mir dann anhand dieser Informationen noch viele weitere kluge Fragen stellen, um mein Profil zu schärfen und zu erledigende Dinge zu ermitteln.

Und dann spuckt es mir nicht nur eine To-Do-Liste aus, sondern liefert mir gleich noch die Links zu den passenden Serviceportalen, über die ich das erledigen kann. Ein Portal für Kleinkram, das wär’s.

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