Ein paar Gedanken zur Nacht: Es ist ganz erstaunlich, mit wie wenigen Dingen man auskommt, wenn man muss. Ich meine damit: Wir sind mit 20 Kilo Gepäck plus 7 Kilo Handgepäck pro Person hier angereist, das musste für ein Vierteljahr reichen. Und tatsächlich haben wir bisher nichts oder nur wenig vermisst. Doch selbst angesichts dieser eigentlich recht bescheidenen Menge Zeug fragte uns der Typ an der Sicherheitskontrolle beim Abflug in Frankfurt: „Verreisen Sie oder ziehen Sie um?“ Der Mann ist wohl noch nie umgezogen …
OK, zögen wir „for good“ nach Neuseeland (keine Angst, ist nicht geplant), sähe die Sache anders aus. Da würden wir wohl schon einen Container mit Zeug vollkriegen. Aber die Reise hierher hat mir gezeigt, dass ich z. B. auf Bücher in Papierform zumindest zu einem großen Teil gut verzichten kann – die Anschaffung des E-Readers hat sich absolut gelohnt. Und das würde eine Menge Kisten einsparen! Gleiches gilt für Klamotten, auch wenn ich genau eine bestimmte Hose blöderweise nicht eingepackt habe und sie tatsächlich vermisse. Sicher würden wir ein paar mehr als die drei Tassen im Campervan brauchen, aber im Grunde ist viel Geschirr auch überflüssig. Undsoweiterundsoweiter.
Mein letzter Umzug ist mittlerweile über 5 Jahre her – das ist lange, wenn man bedenkt, dass ich in den vergangenen 26 Jahren 7-mal umgezogen bin, im Schnitt also alle 3,7 Jahre. Und in der Tat macht mich das in Sachen Zeugsanhäufung schon wieder nervös, finde ich das Beste am Umziehen doch das Ballast-Abwerfen. Einmal hatte ich ein ganzes Zimmer mit Sachen für den Sperrmüll vollgestellt – was war das eine Freude, dieses Zeug loszuwerden! Ein anderes Mal habe ich rund 10 Kisten, die noch vom letzten Umzug unangetastet im Keller standen, ungeöffnet mitgenommen zum Flohmarkt, ein paar Sachen daraus vertickt und den Rest unbesehen entsorgt. Ich weiß bis heute nicht mehr, was drin war. Kann also so wichtig nicht gewesen sein.
Das zeigt mir: Man kommt mit viel weniger aus als man denkt. Daher steht auf meiner To-Do-Liste für April/Mai, wenn wir zurück sind: Ausmisten!
werbung
Neueste Artikel von werbung (alle ansehen)
- travel light, live light? - 12. Februar 2013
3 Kommentare
Ja ja. Nachdem wir nun nach Gelnhausen gezogen sind, und wir in Rees ca. 3,5 Anhänger voll mit überflüssigen Zeugs entsorgt haben weiß ich genau wovon du sprichst. Unnötiger Ballast abzuwerfen macht wirklich frei. :-)
Jetzt ist es nicht mehr lange hin. Dann können wir sagen: EUROPA WIR KOMMEN
Ganz Liebe Grüße
Olaf
Ist es nicht herrlich, dieses Ballast-Abwerfen? Und bestimmt steigt bei Euch so langsam die Spannung, jetzt sind es ja nur noch ein paar Wochen bis zur großen Tour. Dicken Kuss halb um die Welt!
Ohwei… schaue erst heute in Euren Blog, auf Eurer Seite und denke mir, daß ich das alles gar nicht mehr aufarbeiten kann… die text zum Ballast abwerfen gefallen mir…. Zeit bei mir ist der Kleiderschrank… mit allen Größen und allen Stilrichtungen bestückt… und schließlich hat man dann einen Schrank voller NICHTS…. also danke nochmal für den Ansporn… ich mache mich dran…