Seit einiger Zeit gehe ich mit dem Räuber einfach mal für eine größere Runde in den Wald. Das tut uns beiden gut: Der Hund kriegt mal wieder ein paar spannende Gerüche in die Nase und mir pustet das den Kopf frei. Und der Kreislauf kommt auch in Schwung, wir marschieren nämlich recht stramm am Berg herum, die Fellnase und ich. Da wir beide den Wald sehr lieben, ist es einfach toll, den Heidelberger Stadtwald direkt vor der Nase zu haben. Heute haben wir wieder eine schöne Tour gemacht.
Zuerst gingen wir die „Himmelsleiter“ hoch – eine Treppe aus grob behauenem Sandstein, die vom Heidelberger Schloss bis hoch auf den Königstuhl führt – über 1200 Stufen und 270 Höhenmeter. Natürlich gingen wir nicht die ganze Leiter hoch, sondern nur ein Stück, aber selbst das war ganz schön anstrengend!
An einem großen Wegweiserstein hatte ich mal wieder diesen „Das wollte ich mir doch schon immer mal angucken“-Impuls, und so wählten wir einen anderen Weg als den ursprünglich geplanten. Ich liebe Karten und Routenplanung und kann eine ganze Menge Zeit darauf verwenden, die optimale Route auszutüfteln. Mindestens genauso gern werfe ich diese Planung aber über den Haufen, um spontan woanders langzugehen. Oft entdecke ich dabei dann die schönsten Flecken.
Zum Wildererkreuz wollte ich also. Der Weg dorthin war schön verwildert und schlängelte sich sanft den Berg hoch. Das Hundetier war enorm aufmerksam – ich vermute mal, dass es interessant roch. Nach einer Weile kamen wir zu einer kleinen Lichtung, auf der das Wildererkreuz steht:
Ich versuchte zu entziffern, was draufstand, doch das war nicht so einfach. Neugieriges Nachlesen zuhause enthüllte Folgendes: An dieser Stelle tötete im Jahr 1738 ein Wilderer den Heidelberger Förster Johan Michael Schmit. Uahh! Spooky! Doch gleichzeitig wunderschön, denn genau als wir davorstanden, kam die Sonne über den Berg.
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