windy welly – wonderful

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welly-art+cafe

Kreuzung aus Café und Galerie

Endlich haben wir es mal in die Hauptstadt geschafft. Bei unseren beiden vorherigen Reisen nach NZ haben wir Wellington sträflicherweise immer ein bisschen links liegen lassen, kamen mit der Fähre an und fuhren direkt weiter. Doch dieses Mal haben wir uns ein paar Tage Zeit genommen für die gerüchterweise coolste kleine Hauptstadt der Welt.

 

Ja, Wellington ist cool. Nach der Ankunft am Spätnachmittag stromerten wir ein bisschen in der Stadt herum und ließen sie auf uns wirken. Erster Eindruck: endlich mal was los! Napier ist ja (mit Ausnahme des Art Deco Weekends) eher ruhig und gemütlich, sehr hübsch und herausgeputzt (ein bisschen wie Heidelberg, nur mit Meeresrauschen). In Wellington hingegen ist richtig viel Leben auf der Straße, gleichzeitig ist es recht überschaubar, auch wenn es auf den ersten Blick viel größer wirkt als es die Einwohnerzahl von gut 190.000 vermuten lässt. Und die Lage an der großen Bucht Wellington Harbour ist ziemlich reizvoll.

Nachdem wir abends in einem angesagten Fresstempel spontan keinen Platz bekamen, nahmen wir die Kneipe schräg gegenüber, die völlig unspektakulär aussah, aber erstaunlich feines Essen servierte. Und draußen sitzen konnten wir auch, das war prima. An dieser Stelle also eine heiße Empfehlung für das plum auf der Cuba Street. Selbige ist die Ausgeh- und Shoppingmeile der Stadt, und auch die umliegenden Straßen sind ziemlich lebhaft.

Das Durch-die-Stadt-Treibenlassen setzten wir am nächsten Tag fort. Wir durchquerten die Innenstadt und fuhren mit dem Cable Car auf den Berg, um von oben auf die Stadt zu blicken. Oben gibt es gleich mehrere Observatorien und einen botanischen Garten, und natürlich schauten wir uns, wieder unten angekommen, auch das eigentümliche Parlamentsgebäude „Beehive“ (Bienenstock) an. Den Rückweg zum Hotel nahmen wir an der Bucht entlang, wo sich diverse Kneipen in stillgelegten Hafenschuppen befinden und man generell den Eindruck bekommt, die Welly-Bewohner fühlten sich hier ganz wohl.

Den Spitznamen „windy city“ trägt Wellington zu Recht, wie wir am dritten Tag feststellten, als es konstant und in kräftigen Böen waagerecht regnete. Der Wind wird durch die Lage an der Cook Strait, der Meerenge zwischen Nord- und Südinsel, verstärkt. Als Inlandsbewohnerin fand ich es ja in Hamburg schon immer ziemlich windig, aber das bisschen Gepuste dort ist wirklich nichts im Vergleich zu Wellington! So verbrachten wir den Tag meistenteils indoor, im wirklich großartigen Nationalmuseum Te Papa und in den Weta Workshops, wo man seit Jahren fiese Figuren für die Ringe- und Hobbit-Trilogien und viele andere bekannte internationale Filmproduktionen herstellt. Weta ist übrigens nach der Langfühlerschrecke benannt, die bei den Maori „Wetapunga“ (Gott der hässlichen Dinge) heißt. Ein absolut passender Name für das Werk aus Kreaturen, die Horden von Kreativen und Handwerkern in den Weta Worskhops herstellen. Ein Vieh ist hässlicher als das nächste!


Am Tag der Abreise gingen wir nochmal ins Te Papa, weil ich mir dort noch ein paar Sachen anschauen wollte. Für dieses Museum alleine könnte man schon eine ganze Woche in Wellington verbringen! Insgesamt hat uns the cool capital sehr gut gefallen, und bestimmt waren wir nicht zum letzten Mal da!

 

 

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