eine irre tölpelei

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Am vergangenen Wochenende haben wir die große Festlandkolonie von Australtölpeln (engl.: gannet) am Cape Kidnappers besucht. Das war eine sehr lustige Aktion, denn wir wurden auf von ollen Traktoren gezogenen Anhängern über den Strand (und oft genug auch duchs Wasser) zum Kap gefahren. Lustig war es in erster Linie, weil die Treckerfahrer enorm gut gelaunte Kerle waren, die sichtlich Spaß an der Sache hatten und uns unterwegs immer wieder mit Wissenswertem fütterten. Dazu war das Wetter traumhaft, die Natur wunderschön und die Tiere fast in Griffweite – es war also ein rundum gelungener Nachmittag.

Nach einer guten Stunde Fahrt am Strand, vorbei an beeindruckenden Klippen, kamen wir am Fuß des Kaps an. Vor den Tölpel hatte der Herrgott den Schweiß gesetzt, denn nun hieß es, eine halbe Stunde bergauf kraxeln, denn die Herren und Damen Tölpel schätzen luftige Höhen, hart am Wind. Aber es lohnte sich – eine beachtliche Menge der Vögel saß, flog und hüpfte herum, nur durch eine niedrige Absperrung von uns getrennt. Die Jungvögel probierten teilweise schon ihre noch scheckigen Schwingen aus, denn einige waren kurz davor, das Nest zu verlassen und flügge zu werden. Anderes saßen noch als fluffige, wollige Knäuel behaglich im Nest.

Außerdem bot sich uns eine atemberaubende Aussicht zurück auf die Landzunge und die Weite des Pazifiks. Nach dem Abstieg runter zum Strand wurden wir von unseren roten Treckern wieder nach Clifton gezogen, wo wir gut gelaunt und mit zerzaustem Haar ankamen.

Cape Kidnappers hat seinen Namen übrigens vom Entdecker James Cook bekommen: Einheimische Maori versuchten, ein Mitglied seiner Mannschaft  zu entführen, als sein Schiff 1769 vor dem Kap ankerte.

Update: Auf Wunsch von Susanne hier noch ein Foto mit Flauschküken. Allerdings sind die schon fast so groß wie die Eltern, bestimmt machen sie sich bald vom Acker:

Die Gannet-Tour haben wir mit Gannet Beach Adventures unternommen, was sehr klasse war.

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Texterin, Redakteurin, Kolumnenschreiberin und Rumreiserin.
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2 Kommentare

  1. Allerreizendst, die Tölpelchen, liebe Annette!
    Schade, dass du die jungen Fluffen nicht auch aufs Bild gekriegt hast.
    Die luftigen Höhen schätzen die Viecher vermutlich deshalb, weil sie von dort aus besser senkrecht ins Wasser stoßen respektive stechen können. In Chile hießen ähnlich aussehende Tölpel übrigens picadores – na, passt doch …
    Vielen Dank für deine Berichte, ich bin schon immer ganz enttäuscht, wenn nix Neues da ist ;-)
    Weiterhin viel Spaß in NZ!