im schönsten funkloch der erde

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Herr-der-Ringe-Fans werden sie wiedererkennen: die unvergleichliche Filmkulisse, bei Hobbit-Banausen lediglich als „Fiordlands“ bekannt. Der sicherlich bekannteste der 14 Fjorde Neuseelands ist der Milford Sound, gleichzeitig ist er der am besten zugängliche.

Man muss nur rund zwei Stunden Fahrt (und natürlich die gleiche Zeit zurück) auf einer 120 Kilometer langen Sackgasse, der Milford Road, zwischen Te Anau und Milford investieren. Man kann für diese Fahrt auch viel mehr Zeit einplanen, denn entlang des Wegs laden viele Naturschönheiten und kurze Walks zum Anhalten ein.

Besonders schlau ist es, erst gegen Mittag loszufahren (entspricht ohnehin eher unserem Lebensrhythmus – meist sind wir die letzten beim Checkout vom Campingplatz) und die Buslawinen vorzulassen. So machten wir es vor 10 Jahren schon, also dieses Mal auch wieder. Wir starteten von Manapouri aus, etwas südlich von Te Anau, wo wir übernachtet und in einem etwas skurrilen Lokal in einer ehemaligen Kirche ziemlich lecker zu Abend gegessen hatten:

In den Fiordlands treffen wir dann auch endlich mit Sandflies zusammen, jenen fiesen winzigen Stechmücken, die sich hier gern in Schwärmen über ihre Opfer hermachen. Der Biss an sich ist nicht schlimm, auch fehlt den Tieren das nervtötende Surren hiesiger Schnaken. Aber sie jucken derart, die Stiche! Der Legende nach schickte irgendeine Göttin, die den Milford Sound nach seiner Erschaffung zu perfekt fand, zum Ausgleich die Sandmücke. Das hätte sie echt mal lassen können! Auf dem Schiff allerdings hängt man die Viecher schnell ab.

Doch zurück zur Anreise: Wir hatten sie beschwerlicher in Erinnerung – vielleicht ist die Straße inzwischen verbreitert worden? Einzig das Stück vor und nach dem Homer Tunnel war mit dem Kleinlaster mangels Zugkraft etwas beschwerlich, aber trotzdem gut zu bewältigen. Die senkrechten, fast schwarzen Felswände des Homer Saddle beindruckten uns wie schon vor 10 Jahren. Gegen Abend erreichten wir den Milford Sound und bestaunten erneut die Erhabenheit des Mitre Peak. Wie man sieht, befanden wir uns in einer der regenreichsten Gegenden der Welt:

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Schiff hinaus auf den Fjord, vorbei an Wasserfällen und absurd steilen Abhängen, auf denen sich wundersamerweise trotzdem Vegetation festkrallt. Endlich war das Wetter auch mal erwartungsgemäß neblig, trüb und regnerisch. Auf dem Rückweg trafen wir mal wieder faule Robben auf einem Felsbrocken und machten einen Zwischenstopp am Observatory. Dort wurden wir über die geologischen Besonderheiten erleuchtet und lernten allerlei Interessantes über die Bewohner des Fjords, den Bau der Milford Road und seine touristische Erschließung. Dann stiegen wir zehn Meter tief hinab in eine Röhre, von der aus wir das Leben unter Wasser betrachten konnten – eine Art umgekehrtes Aquarium: wir drinnen, die Fische draußen.

Mit einem schnelleren Boot als vorher ging es flott zurück zum Anleger und von dort aus mit unseren fahrenden Schneckenhaus wieder die 120 Kilometer nach Te Anau. Die Tour zum Milford Sound und zurück bescherte uns und vor allem der Zaubermaus dann auch die versprochenen und lang ersehnten Tierbegegnungen an Land: Auf dem Hinweg trafen wir endlich die frechen grün-braunen neuseeländischen Papageien, die Keas:

Und auf dem Rückweg mussten wir eine Schafherde über die Straße lassen – immerhin hat es über eine Woche gedauert, bis das zum ersten Mal passierte.

Heute fahren wir noch Glühwürmchen gucken und dann geht es weiter nach Queenstown, das Outdoor- und Adventure-Mekka. Bungee werden wir uns aber nur aus sicherer Entfernung anschauen!

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Texterin, Redakteurin, Kolumnenschreiberin und Rumreiserin.
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3 Kommentare

  1. Wunderschöne Fotos! Lediglich die Sache mit den schlimm juckenden Stichen trösten die Daheimgebliebenen … :)

  2. Ich bin nicht neidisch, ich bin echt nicht neidisch, also ich bin überhaupt wirklich nicht neidisch, …… ich bin neeeeidiiiisch!

    Danke für die schönen Bilder und Berichte.

  3. Taty und Olaf on

    HACH Anneddeeee, was für hammer hammer hammer schöne Bilder!! <schmacht>
    Nik hat Recht, Dein Blog ist wie ein kleiner Urlaub. Auch für die Seele. Und spannend, ob wohl doch noch Pinguine kommen :-)
    Küsse (noch) vom Niederrhein