begegnung der quirligen art

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Nach dem ruhigen, fast andächtigen Betrachten des Pottwals war das Delphinschwimmen eine wuselige und ziemlich euphorisierende Angelegenheit – auch für uns als Beobachterinnen. Da Kinder hier erst ab acht Jahren mitschwimmen dürfen und ich nach unserem tollen Delphinschwimmen vor zehn Jahren meine beträchtliche Tiefenangst nicht unbedingt nochmal überwinden musste, blieb ich mit der Zaubermaus ganz gern an Bord und schaute dem Liebsten und den anderen Schwimmern zu. Das hatte auch den Vorteil, dass mir ein paar echt coole Fotos gelangen und der Gesamtüberblick über diesen unglaublichen Delphinschwarm auch schon ein tolles Erlebnis war.

Ähnlich wie am Tag zuvor gab es zuerst (nach dem Anpassen der Taucheranzüge für die Schwimmer) ein Briefing mit Sicherheitshinweisen und Verhaltensregeln, bevor die ganze Truppe per Bus zum Anleger und dann per Boot aufs offene Meer hinausgebracht wurde. Noch bevor wir die große Gruppe von Dusky Dolphins ausfindig machten, hatten wir das große Glück, einigen Hector-Delphinen zu begegnen. Sie sind sehr selten und bedroht, und nach Aussage der Crew treffen sie nur etwa auf jeder 20. Tour Hector-Delphine. Sie begleiteten uns eine Weile, sodass wir die hübschen Tiere – gut erkennbar an der hellgrauen Färbung und der abgerundeten Rückenflosse – einige Minuten lang bewundern konnten.

Kurz darauf trafen wir die Dusky Dolphins, die meist in großen Gruppen unterwegs sind und als die akrobatischste und verspielteste Delphinart gelten. Das Boot hielt an, die Schwimmer machten sich auf der hinteren Plattform bereit, und auf ein Trötsignal glitten sie ins Wasser, immer hinter den Delphinen her

Beim Briefing vor der Tour hatten wir gelernt, dass es nicht darum ginge, dass die Delphine uns, sondern wir (das heißt: die Schwimmer) sie unterhalten sollten. Das bedeutete, dass wir Zuschauer auf dem Boot nicht nur springende Delphine beobachten konnten. Es bot sich uns auch ein akustisches Spektakel von Quietsch- und Singlauten, allesamt von erwachsenen Menschen durch ihre Schnorchel getrötet. Ganz offensichtlich lockte das die munteren Delphine wirklich an, denn wir konnten einige spektakuläre Mensch-Delphin-Interaktionen beobachten.

Bei einem der Schwimmgänge sah ich sogar vier oder fünf der Tiere ganz nah um den Liebsten herum – fast sah es aus, als tanzten sie miteinander.

Die folgenden Bilder sollen einfach für sich sprechen:

Zu berichten ist eigentlich nur noch, dass alle Schwimmer nach den fünf oder sechs Durchgängen mit breitestem Grinsen auf dem Gesicht an Bord saßen und dann erst erkannten, wie viele Delphine da unterwegs waren und welche Show sie abzogen. Bevor wir zum Hafen zurückkehrten, begleiteten noch ein paar der Tiere das Boot ganz nah, sodass wir sie fast senkrecht von oben herunter fotografieren konnten.

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Texterin, Redakteurin, Kolumnenschreiberin und Rumreiserin.
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2 Kommentare

  1. Ach wie schön, mit den Tieren gemeinsam schwimmen können – ein Traum! Während ich Euere Zeilen gelesen habe und die Bilder sah, hätte ich weinen können. Wie schööön ist das denn!

    Liebe Grüße Olaf

  2. Olaf, das ist wirklich der Hammer! Bei mir ist es ja zehn Jahre her, dass ich es gemacht habe. Ich weiß aber noch ganz genau, wie es sich anfühlte (vor allem der nasse Neoprenanzug, in den ich morgens um 6 steigen durfte, harrharr). Das ist eins dieser Erlebnisse, die sie einbrennen. Dieses Mal hatte ich ja eine andere Perspektive, und auch die war toll.