Vor ein paar Tagen hatten wir wahnsinniges Glück: Wir wollten eine Wanderung von knapp 15 Kilometern unternehmen, mit Start in Dossenheim, von dort hoch auf den Weißen Stein und dann wieder zurück nach Heidelberg. In der Nacht vor der Wanderung hatte es geschneit wie verrückt, am Tag jedoch war wolkenloses Kaiserwetter. Ein Traum. Der Tiefschnee allerdings war nicht zu verachten. Doch dazu später.
Das Schöne an Heidelberg sind ja die kurzen Wege. 10 Minuten mit der S-Bahn nach Dossenheim, ein paar Meter den Berg hoch, und man ist im Wald. Noch in der Stadt hatten wir gar nicht so recht realisiert, wie doll es in der Nacht geschneit hatte. Wir gingen vom Dossenheimer Bahnhof Richtung Steinbruch durchs Dorf.
Noch war es etwas diesig, aber das Wetter wurde stetig besser. Am Steinbruch kam die Sonne raus.
Allerdings wurde auch der Schnee tiefer. Und natürlich war der Weg nicht gespurt – warum auch? Es war wunderschön, durch den unberührten Schnee zu stapfen. Aber auch ganz schön anstrengend! Ich hätte nie gedacht, dass 5 Kilometer so lang sein können.
Der vierbeinige Begleiter jedoch war begeistert, stürzte sich immer wieder kopfüber in den Schnee, wälzte sich und rannte Zickzack. Entsprechend sah er dann auch aus:
Das böse Erwachen kam dann am Weißen Stein, unserer Mittagsrast. Der ganze Schnee musste schließlich wieder abgeknabbelt werden:
Ich entschuldigte mich bei den Wirtsleuten und bot an, die Bescherung zu beseitigen (es war ziemlich viel Schnee, der da auf dem Teppich schmolz), doch die lachten nur: „Das ist bei uns hier am Nordpol erlaubt“. Da ich Rabenfrauchen sein Futter vergessen hatte, teilte ich mein Schnitzel mit dem Räuber – es war eh ein Riesenlappen, den ich nicht allein geschafft hätte.
Inzwischen war es spät geworden – wir hatten für den Anstieg viel länger gebraucht als gedacht und aufgrund einer erschöpfungsbedingten Verpeiltheit auch noch einen unfreiwilligen Umweg genommen. Außerdem war eine ausgiebige Mittagspause unverzichtbar zum Magenfüllen und Trockenlegen. Also war es halb drei nachmittags, bis wir wieder loskamen, d. h. wir hatten nur rund 2 Stunden Tageslicht, aber noch 9 Kilometer vor uns. Doch zum Glück ging es fast nur noch bergab und wir wurden mit wunderbaren Ausblicken belohnt. Hier vom Zollstock:
Und hier der Blick von der Mönchsberghütte auf den westlichen Teil Heidelbergs:
Eine wunderbare Wanderung bei einem für unsere Region extrem ungewöhnlichen Traumwetterchen!
Infos zur Wanderung:
Wanderung von Dossenheim zum Weißen Stein, dann weiter zum Aussichtspunkt Zollstock, von dort zum Heiligenberg, über das Heiligenloch zur Mönchsberghütte, vorbei am Bismarckturm und über den Philosophenweg zurück nach Heidelberg. Gesamtlänge: 14 Kilometer, Fotos: Martina Seuß
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